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Patriarch von Konstantinopel erkennt neue Orthodoxe Kirche der Ukraine an

ABQnews| Ukraine / Kiew | Trotz erbitterter Proteste Moskaus hat der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel die neue Orthodoxe Kirche der Ukraine anerkannt. Bartholomäus I. übergab am Sonntag bei einem Gottesdienst in Istanbul dem Oberhaupt der neuen Kirche ein Dekret über deren Unabhängigkeit. Während der ukrainische Präsident Petro Poroschenko von einem historischen Tag sprach, erklärte die russisch-orthodoxe Kirche den Schritt für nichtig.

“Nach der Finsternis der Nacht geht immer die Sonne auf. Die alte Ungerechtigkeit wurde beseitigt und Gerechtigkeit wieder hergestellt”, sagte der Metropolit Epiphanius, nachdem Bartholomäus ihm beim Gottesdienst zum orthodoxen Weihnachtsfest in der Sankt-Georgs-Kirche in Istanbul das Tomos genannte Dekret über die Unabhängigkeit seiner Kirche überreicht hatte.

Nach der Übergabe applaudierte die Gemeinde, während die angereisten ukrainischen Politiker Präsident Poroschenko gratulierten. Dieser sagte, dieser Tag werde “eingehen in die Geschichte unseres Landes”, so wie die Ausrufung der Unabhängigkeit der Ukraine. Er versicherte, seine Regierung werde die Religionsfreiheit aller Bürger respektieren.

Der Patriarch von Konstantinopel ist das Oberhaupt der orthodoxen Gläubigen in der Welt und der Ehrenvorsitzende aller orthodoxen Kirchen. Allerdings bestreitet der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I., dass Bartholomäus das Recht habe, über die Unabhängigkeit der ukrainischen Kirche zu entscheiden, da diese seit mehr als drei Jahrhunderten Moskau unterstellt war.

Der seit langem schwelende Streit in der orthodoxen Kirche hatte sich in den vergangenen Jahren durch die russische Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim und den Konflikt im Osten der Ukraine verschärft, wo Moskau die prorussischen Separatisten unterstützt. Poroschenko setzte sich zuletzt mit Nachdruck für die Abspaltung der ukrainischen Kirche von Moskau ein.

Der Präsident dankte Bartholomäus im “Namen der ukrainischen Nation”, nachdem dieser am Samstag mit Epiphanius das Dekret über die Unabhängigkeit der neuen Kirche unterzeichnet hatte. Auch der frühere Präsident Viktor Juschtschenko nahm an der Zeremonie teil.

In der Ukraine stehen am 31. März Präsidentschaftswahlen an, und es wird erwartet, dass sich Poroschenko dabei um eine zweite Amtszeit bewirbt. Die Gründung einer eigenständigen ukrainischen Kirche wird von vielen Wählern als Erfolg Poroschenkos gesehen, weshalb seine zuletzt eingebrochenen Umfragewerte in den vergangenen Wochen deutlich gestiegen sind.

Moskau wertete die Anerkennung der neuen Kirche dagegen als illegal. Das Patriarchat in Moskau erklärte, der Schritt sei “das Ergebnis politischer und persönlicher Ambitionen” und verstoße gegen das kanonische Recht, weshalb er keinerlei Gültigkeit habe. Bereits im Oktober hatte Moskau Bartholomäus die Gefolgschaft aufgekündigt und vor einem “Schisma” gewarnt.

Bartholomäus hatte damals bei einem Bischofskonzil in Istanbul seine Zustimmung zur Unabhängigkeit der ukrainischen Kirche gegeben. Am 15. Dezember dann schlossen sich in Kiew zwei Kirchen zusammen, die sich 1921 und 1992 vom Patriarchat in Moskau abgespalten hatten. Ein Teil der ukrainischen Bistümer bleibt bisher jedoch Moskau treu.

“Die Anerkennung der Unabhängigkeit der Orthodoxen Kirche der Ukraine ist nur ein erster Schritt auf einem langen Weg”, sagte die Forscherin Regina Elsner vom Zentrum für Osteuropa- und Internationale Studien in Berlin. Es müsse sich nun zeigen, welche ukrainischen Bischöfe sich der neuen Kirche anschließen und welche anderen orthodoxen Kirchen sie anerkennen werden.

Quelle:AFP.

Patriarch von Konstantinopel erkennt neue Orthodoxe Kirche der Ukraine an

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