Erster Gipfel der Arabischen Liga und der Europäischen Union im ägyptischen Badesort Sharm el-Sheikh
ABQnews| Arabischen Liga / EU / Sharm el-Sheikh | Die Mitgliedstaaten der Arabischen Liga und der Europäischen Union (EU) haben auf dem ersten Gipfel am letzten Sonntag und Montag in Sharm el-Sheikh eine Reihe von gemeinsamem Themen erörtert, darunter Sicherheit, Migration und die wirtschaftliche Entwicklung.
Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi hatted mehrere arabische und europäische Amtskollegen, den Vorsitzenden des Europäischen Rates, Donald Tusk, und den Präsidenten der Europäischen Kommission, Jean-Claude Juncker, empfangen.
Der Gipfel von Sharm el-Sheikh wurde von 25 Staats- und Regierungschefs der 28 Mitgliedstaaten der Europäischen Union besucht, so ein EU-Beamter, der keine näheren Angaben machte. An dem Treffen hat auch Bundeskanzlerin Angela Merkel teilgenommen. Die britische Premierministerin Teresa Mae konnte wegen des Brexits nicht teilnehmen. Auf arabischer Seite hatten nur wenige Führer ihre Teilnahme bestätigt, darunter der libanesische Premierminister Saad Hariri.
Der Chef des Botschafters der Europäischen Union, Ivan Sarkos, sagte in Kairo, dass sich die Diskussionen auf drei Hauptthemen konzentrierten: die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Europa und den arabischen Ländern, internationale Herausforderungen und regionale Fragen. Hinzu kommen Handel und Investitionen im Mittelmeerraum sowie Bildungs- und Sozialfragen. In Bezug auf die internationalen Herausforderungen hatten Araber und Europäer über Klimawandel, Migration und Sicherheit diskutiert.
Auch regionale Dossiers wie der palästinensisch-israelische Konflikt, Jemen oder Libyen waren Thema. “Die Stärkung der Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen den EU-Mitgliedern und der Arabischen Liga kann das Wohlergehen und die Stabilität der beiden Regionen verbessern”, sagte Sarkos in einer E-Mail an AFP.
Die Frage der Migration, stand im Mittelpunkt der Beziehungen zwischen den beiden Blöcken des Gipfels. Allerdings ist das Treffen nicht auf diese Frage beschränkt, so EU-Außenministerin Federica Mugherin vor dem Treffen. “Wir werden offene Diskussionen nicht nur über Migration führen, sagte sie am vorab den Reportern und bezog sich auf die wirtschaftliche Zusammenarbeit im Mittelmeerraum.
Einem UN-Beamten zufolge, der nicht namentlich genannt werden will, “wollen einige europäische Länder überhaupt nicht die Einwanderung ansprechen”. “Wenn es einen so sehr negativen Ansatz (von Europa) gibt, könnte dies dazu führen, dass alle anderen Diskussionen eingefroren werden”, sagte der Beamte in Bezug auf Wirtschaftswachstum und Handel.
Im vergangenen Dezember hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen eine internationale Charta für Migration ratifiziert, um die internationale Zusammenarbeit für “sichere Migration” zu stärken. In den EU-Ländern stimmten jedoch Ungarn, Tschechien und Polen gegen die Charta. Ungarn und sein Ministerpräsident Viktor Orban haben Anti-Immigrationspositionen eingenommen, insbesondere bei der Krise im Jahr 2015.
“Das wichtigste Ziel des Gipfeltreffens von Sharm el-Sheikh war es, einen sinnvollen Dialog zwischen den beiden Organisationen zu schaffen, um sich den Herausforderungen zu stellen”, sagte Mark Pierini, ehemaliger EU-Botschafter in Tunesien und Libyen. Er wies darauf hin, dass dieses Treffen zu einer Zeit stattfindet, in der “die arabischen Länder immer noch die Auswirkungen der Revolutionen durchlaufen, die 2011 ausgebrochen sind … Die Einheit der Arabischen Liga ist nicht gegeben.” Die EU ihrerseits “ist intern in einigen ihrer Kernprinzipien gespalten”, sagte er.
Ägypten, das von den Europäern als Eckpfeiler für die Stabilität in der Arabischen Liga angesehen wird, versucht nach den politischen und wirtschaftlichen Turbulenzen von 2011 seine internationale Rolle wieder zu erlangen.
Der Gipfel wurde in Sharm el-Sheikh im Süden des Sinai unter strengen Sicherheitsvorkehrungen abgehalten, während der Norden der Halbinsel weiterhin Angriffe extremistischer Gruppen ausgesetzt ist, die Hunderte Soldaten und Polizisten getötet haben.
Quelle:ABQnews.
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