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Algeriens Militär zeigt Sympathie für Demonstranten

ABQnews| Algerien / Algier |  Kurz vor der erwarteten Rückkehr von Präsident Abdelaziz Bouteflika hat das algerische Militär Sympathie für die seit Wochen gegen ihn demonstrierenden Massen erkennen lassen.

Das Militär und das Volk hätten die gleiche Sicht auf die Zukunft, zitierte der staatliche Fernsehsender Ennahar den Generalstabschef Gaed Salah. Die Armee und das Volk hätten eine starke Bande, sagte der Generalleutnant, ohne die Proteste zu erwähnen. Der 82-jährige Bouteflika sollte nach Angaben einer mit den Plänen vertrauten Person am Sonntag von einem zweiwöchigen Klinikaufenthalt in Genf nach Algerien zurückkehren.

In der Hauptstadt Algier demonstrierten am Sonntag erneut Tausende gegen den Präsidenten, der sich im April erneut wählen lassen will. “Bouteflika, es wird keine fünfte Amtszeit geben”, skandierte die Menge. Viele Geschäfte blieben geschlossen. Nach Angaben von Bewohnern der Hauptstadt waren Zugverbindungen unterbrochen.

Die Proteste in Algerien haben sich zuletzt immer mehr ausgeweitet. Allein am Freitag beteiligten sich Zehntausende in der Hauptstadt, die damit die größten seit fast drei Jahrzehnten waren. 195 Menschen wurden laut Staatsfernsehen festgenommen, unter anderem wegen Plünderungen. Generalstabschef Salah hatte in den vergangenen Tagen gewarnt, das Militär werde kein Chaos zulassen. Dennoch blieben die Soldaten bislang in den Kasernen.

Vor allem in der jüngeren Bevölkerung verliert Bouteflika zunehmend an Rückhalt. Aber auch Abgeordnete seiner FLN-Partei haben sich von ihm abgewandt und den Demonstrationen angeschlossen. Der Präsident ist seit 20 Jahren an der Macht, seit einem Schlaganfall 2013 aber kaum noch in der Öffentlichkeit aufgetreten. Wie Bouteflika gehört ein Großteil der wirtschaftlichen, militärischen und politischen Elite des Landes noch immer zu den Veteranen des Unabhängigkeitskriegs von 1954 bis 1962 gegen Frankreich. Fast 70 Prozent der Algerier sind dagegen unter 30 Jahre alt. Von ihnen ist mehr als ein Viertel ohne Arbeit. Viele der Demonstrationszüge starteten auf Universitätsgeländen. Das Bildungsministerium ordnete am Samstag ohne Begründung vorgezogene Semesterferien an.

Quelle:Reuters.

Algeriens Militär zeigt Sympathie für Demonstranten

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