DIHK fordert mehr EU-Engagement auf dem Westbalkan
ABQnews| Deutschland / Frankreich / EU / Westbalkan / DIHK | Kurz vor dem Westbalkan-Gipfel im Kanzleramt hat die deutsche Wirtschaft ein größeres europäisches Engagement in der Region gefordert.
“Das größte Hindernis für mehr Wachstum ist, dass die Märkte der relativ kleinen Westbalkan-Staaten zersplittert sind”, sagte der Außenwirtschaftschef des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Volker Treier, zu Reuters. “Dadurch ist der Aufbau von Wertschöpfungsketten in der Region schwierig.” Wenn sich die EU zurückhalte, sei aber verständlich, dass die Staaten Unterstützung etwa bei China suchten, das die Finanzierung von Infrastrukturprojekten anbiete.
Kanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron haben für Montagabend die Staats- und Regierungschefs der sechs Westbalkan-Staaten sowie der EU-Länder Kroatien und Slowenien ins Kanzleramt eingeladen. Dabei soll es um die EU-Perspektive der Staaten Albanien, Nordmazedonien, Montenegro, Serbien, Kosovo und Bosnien-Herzegowina gehen. Ein besonderer Schwerpunkt soll auf den festgefahrenen Beziehungen zwischen Serbien und Kosovo liegen.
DIHK-Außenwirtschaftschef Treier bezeichnete die sechs Westbalkan-Staaten mit ihren knapp 18 Millionen Einwohnern als attraktiven Standort für die deutsche Wirtschaft und gerade die Autobranche. Positive Standortfaktoren seien die niedrigen Arbeitskosten, eine vergleichsweise hohe Produktivität sowie die Nähe zur EU. Allerdings wird die mangelnde politische Zusammenarbeit als großer Hemmschuh für die wirtschaftliche Entwicklung gesehen. Folgen seien erhobene Zölle und lange Wartezeiten an den Grenzen. Ein Problem sei zudem der Fachkräftemangel in der Region.
Quelle:Reuters.
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