ABQnews| Deutschland / Berlin| Ryanair hat im ersten Geschäftshalbjahr einen Gewinnrückgang verzeichnet. Unter dem Strich verdiente die irische Billigfluggesellschaft, die zuletzt in mehreren europäischen Ländern mit Streiks ihrer Beschäftigten zu kämpfen hatte, von Anfang April bis Ende September 1,2 Milliarden Euro nach Steuern, wie Ryanair am Montag mitteilte. Im Vorjahreszeitraum waren es mit 1,29 Milliarden Euro sieben Prozent mehr.
Als Grund für den Rückgang gab Airline-Chef Michael O’Leary hohe Treibstoffpreise sowie Kosten für Personal und Ausgleichszahlungen an, die Passagieren laut EU-Vorschriften bei Flugausfällen und Verspätungen zustehen. Zugleich verwies er darauf, dass bei Ryanair trotz des “schlimmsten Sommers bei Störungen der Flugverkehrskontrollen seit Beginn der Aufzeichnungen” die Zahl der Passagiere um sechs Prozent auf 76,6 Millionen gestiegen sei. Die Auslastung der Flugzeuge habe damit unverändert bei 96 Prozent gelegen.
Dass der Anteil der pünktlichen Ryanair-Maschinen von 86 Prozent im Vorjahreszeitraum auf 75 Prozent gesunken sei, führt das Unternehmen komplett auf “wiederholte Streiks” und Personalengpässe bei Fluglotsen zurück. So hatten etwa im Mai Fluglotsenstreiks in Frankreich dazu geführt, dass hunderte Flüge in ganz Europa gestrichen werden mussten.
Auch bei Ryanair war es in den vergangenen Monaten aber in verschiedenen Ländern immer wieder zu Streiks von Piloten und Flugbegleitern gekommen. Die Beschäftigten fordern höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen. Die Gewerkschaften verlangen vor allem, dass der Billigflieger, der Vorwürfe schlechter Arbeitsbedingungen zurückweist, jeweils nationales Arbeitsrecht anwendet.
Zu diesen Auseinandersetzungen äußerte sich die Airline am Montag optimistisch. Ryanair habe in den zehn Monaten seit der erstmaligen Anerkennung von Arbeitnehmervertretungen im Dezember 2017 gezeigt, “dass wir mit Gewerkschaften zusammenarbeiten können und werden, um faire und vernünftige Abkommen für unsere Leute bei gleichzeitiger Beibehaltung unserer Wettbewerbsfähigkeit und Effektivität zu schließen”.
Ryanair hoffe darauf, in den kommenden Monaten weitere Abkommen zu schließen. Erneute Arbeitskampfmaßnahmen könnten nicht ausgeschlossen werden, die Auswirkungen davon würden allerdings nur “sehr begrenzt” sein.
Quelle: AFP.
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